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Lyrik

shodybaming

finger wie würstchen
haare wie speck
lippen wie boote
brauen wie dreck

augen wie spinnen
zehen wie kralln
brüste wie zinnen
beine wie ballen

zahnreihn wie hölzer
schritte wie knickse
charakter aus liebe doch
kniee wie ixe

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Lyrik

engele

schokolade schmatzend mampfen
ritterburg zu mus zerstampfen
löcher in die bäuche fragen
langsam über tische ragen
haustiere ins körbchen schleifen
niesend in die torte greifen
zahnpasta hinunterschlucken
tanten unter röcke kucken
backen voller bonbons stopfen
köpfe mit dem löffel klopfen
schon mal in die hose pissen
stinketuch als fahne hissen
monster an die wände klieren
neues spielzeug gleich verlieren
jedesmal mit essen klecksen
sirup ums gesicht rumhexen
abends vor den geistern bangen
wöchentlich tropfnasen fangen
böses n-wort überhören
quengelnd bei gesprächen stören
schicke blusen zu bekotzen
vorm insbettgehn schrein und motzen
irgendwie die knie zerschrammen
und ganz viel liebe
zu entflammen

für nini

© all rights reserved by Mark Max Henckel

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Lyrik

leiche im keller

man mag diese leiche
im keller nicht bergen
die nachbarschaft weiß
doch schweigt lieber still

ganz ohne gedenken

man lebt mit der leiche
und tut so als ob
ihr gestank nur beim einschlafen stört
doch einer ist schuldig
es muss einer sein
weil eine treppe
in den keller
hinunter führt

© all rights reserved by Mark Max Henckel

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Lyrik

Leben ohne Kinder

Ein Leben ohne Kinder
ist wie Indien ohne Inder
wie ein Froschteich ohne Quark
und wie Tiere ohne Park

Ein Leben ohne Kind
ist wie Wolken ohne Wind
so wie Nase ohne Tropfen
und wie Türen ohne Klopfen

Ein Leben ohne Nachfahr
ist wie die Madar ohne gaskar
so wie Pampel ohne Muse
und wie Brüste ohne Bluse

Ein Leben ohne Schlingel
ist wie Löckchen ohne Kringel
so wie Sinn nur ohne Los
und wie Klein nur ohne Groß

© all rights reserved by Mark Max Henckel

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Lyrik

meine insel

meine insel
in den weiten
in den strömen
der gezeiten
aller meere

wie gern ich
meine insel
wäre

meine insel
in den winden
in den beben
aus den feuern
dieser erde

wie gern ich
meine insel
werde

meine insel
immergrüne
aus den wettern
allen lärmens
find ich hin

wie gern ich
meine insel
bin

nur ich verstehe nicht

© all rights reserved by Mark Max Henckel

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Lyrik

ich lebe

ich lebe wie ein fürst
im schnee
wie die schnecke
im salat
ich lebe wie ein blatt
im tee
wie der held
auf großer fahrt

ich lebe wie die wurst
im ofen
wie das wildbrät
im gehölz
ich lebe wie der schmuck
der zofen
wie der bär
in seinem pelz

ich lebe wie der wind
im hafen
wie ein fuß
im dicken strumpf
ich lebe wie das land
des grafen
wie der matsch
in einem sumpf

ich lebe wie der glocken
bimmel
wie der horst
auf einem baum
ich lebe wie der schaum
am himmel
wie ein schloss
in deinem traum

ich lebe wie ein batzen
moos
wie die palme
im urlaub
ich lebe wie das hack
im klos
wie die sohle
auf dem staub

ich lebe wie ich
leben lebe
lebe leben
lebe leb

© all rights reserved by Mark Max Henckel

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der erste letzte februar

wir waren wie die kinder
und wir lachten
und wir lachten
haben Nächte durchgelacht

wir hatten uns so viel zu sagen
und erzählten
und erzählten
haben uns so viel gebracht

wir schmiedeten an plänen
und wir kamen
und wir kamen
unsre zeit verging im flug

wir hielten uns in händen
und wir hofften
und wir hofften
doch es wurde nicht genug

wir besaßen nebelbänke
letzten winter
letzten winter
sahen unsre seelen blank

wir begingen stumpfe äcker
und wir rangen
und wir rangen
der nächste frühling wurde krank

wir hatten beide viel zu lernen
und wir sprachen
und wir sprachen
doch dieser eine dunkle tag

da gingst du fort
einfach so
einfach so
für mich war es wie ein schlag

diese ohnmacht ohne boden
und wir litten
und wir litten
ich wollte nicht dass du so gehst

wo ist das alles nur geblieben
als wir schwiegen
als wir schwiegen
ich wollt halten
du verstehst

nur ich verstehe nicht

© all rights reserved. Mark Max Henckel

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Eine Oper

Hörner schmettern
Harfen schringen
Pauken bumsen
Celli singen
Flöten schweben
Bratschen geigen
Bässe wabern
Tuben treiben
Becken schellen
Geigen bratschen
Saxe tuten
Tanten tratschen

© all rights reserved. Mark Max Henckel

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kämpfen

ich muss nicht
jedem krieg beitreten
beschwörungsformeln runterbeten

ich muss nicht
alle schlachten schlagen
mich freiwillig nach vorne wagen

ich muss nicht
jeden kampf gewinnen
nächtens wachen an den zinnen

ich will nicht
nur konflikte suchen
und immer lösungen berufen

ich möchte
wind in bäumen lauschen
mich in sommerwiesen flauschen

ich möchte
summend lieder essen
wolkenflaum im blau vermessen

ich möchte
wenn die vögel piepsen
dich im arm halten am liebsten

ich möchte
frieden auszuruhn
mögen andere andres tun

© all rights reserved by Mark Max Henckel

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lauter liebe

überkam
und goss
überströmte
und es floss
übertrug sich
und verschenkte
den moment
der ungelenkte
versank in eins
umspülte
meins
wie deines
fühlte
verschwendete
umhüllte
sprudelte
und füllte
vergab sich
alles heute
jedes morgen
das sich freute
auf das sehnen
es zu halten
diese kräfte
wie sie walten
tausend küsse
aus dem blauen
aus der tiefe
zu vertrauen
mit den händen
aus den himmeln
von den sternen
die da wimmeln
wie die wünsche
dass es bliebe
lauter liebe
lauter liebe

© all rights reserved by Mark Max Henckel